19.08.2021
Herr Walter Schmid berichtet:
"Beim ersten Stopp am Oval, also am Ortseingang von Neutrauchburg, wurden zuerst gemeinsam die Gipfel der Nagelfluhkette aufgezählt, dann die Namen der neun Isnyer Türme, die von diesem Standort aus fast alle zu sehen sind.
Das Gebiet, das wir heute Neutrauchburg nennen, hieß früher Mechensee. Es gehörte einst zur Herrschaft Trauchburg und wurde von deren Regierungssitz auf der Alt-Trauchburg aus regiert, so erklärte der Reisebegleiter Walter Schmid. Der Beginn der Besiedlung erfolgte nach dem 30-jährigen Krieg durch die Verlegung der Verwaltung vom Stammsitz Burg Alt-Trauchburg nach Mechensee. Die Witwe, Gräfin Monika von Waldburg – eine Seitenlinie der Trauchburger –, verlegte ihren Witwensitz auch nach Mechensee und ließ 1686 die Lorettokapelle erbauen. Ende des 18. Jahrhunderts wurden das Schloss, das heutige Hotel Sonne und ein landwirtschaftlicher Gutshof aufgebaut.
1953 begann die Fürstlich Waldburg-Zeil'sche Zentral-verwaltung
mit dem Ausbau des Fremden- und Kurbetriebs. 1964 erhielt Neutrauchburg das
Prädikat „heilklimatischer Kurort“ verliehen.
Auf dem Menelzhofen Berg erklärte Hans Bodenmüller das ehemalige Braunkohlebergwerk. 1787, 1818 und nach den beiden Weltkriegen wurden Stollen in den Berg getrieben. Braunkohle wurde gesucht, gefunden und gefördert. Allerdings mit geringer Ausbeute.
Menelzhofen ist ein Weiler der Ortschaft Neutrauchburg, ein
beschaulicher Flecken im Menelzhofer Tal mit ein paar Höfen und einigen
hübschen Häusern. Menelzhofen hat eine rund 1000-jährige Geschichte. Die Höfe, einst Lehenhöfe des Klosters Isny und die kleine Pfarrei wurden damals vom
Kloster aus verwaltet.
Walter Schmid wies auf den markanten Kirchturm aus Tuffstein hin, der mit seinem architektonischen Erscheinungsbild auch irgendwo in Norditalien stehen könnte. Im Deutschen Glockenatlas von 1959 wird auf die uralte und wertvolle Glocke auf dem Menelzhofer Turm hingewiesen. Walter Schmid berichtete weiter, dass im 30-jährigen Krieg im Pestjahr 1635 fast das ganze Dorf ausgestorben sei.
Letzte Station des Ausflugs war Sommersbach, wo die
AHZ-Ausflügler von Gerlinde Maier empfangen wurden. Sie berichtete, dass im
kleinen Weiler – der zu Beuren gehört – rund 100 friedliche Menschen wohnen.
Auch zwei holzverarbeitende Handwerksbetriebe sind im Weiler Sommersbach
angesiedelt. Mitten im Dorf steht die Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, die dem
Hl. Elogius und der Hl. Gottesmutter Maria geweiht wurde. Jedes Jahr lade der
Kapellenverein im September zu einem Kapellenfest mit Heiliger Messe ein.
Zum Abschluss des Ausflugs wurde eingekehrt bei Kaffee und
Kuchen im Minigolfstüble in Neutrauchburg.
Pünktlich um 16:20 Uhr standen die
beiden Autos des AHZ für die Heimfahrten der Tagespflegegäste wieder zur
Verfügung. Der Ausflug wurde begleitet von Tanja Pfeiffer, Johannes Städele und
Walter Schmid."
Herzlichen Dank allen Beteiligten!